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5 Fragen …an die Kegelbergschule Frankenberg

14/04/2015

Jede Woche ein neues Porträt – das ist das Prinzip unserer Interview-Reihe „5 Fragen an…“. Lernen Sie die von Aktion Hilfe für Kinder langfristig geförderten Projekte besser kennen und erfahren Sie, wie vielfältig die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist. Wir erzählen, wofür die einzelnen Einrichtungen die monatliche Spende von Aktion Hilfe für Kinder verwenden. Viele tolle Angebote für Kinder und Jugendliche werden so erst möglich!

Heute stellen wir unsere fünf Fragen an die Kegelbergschule in Frankenberg:

 

 

Kegelbergschule
(c) Kegelbergschule Frankenberg

 

In welchem Bereich der Kinder- und Jugendhilfe engagiert ihr euch?

Die Kegelbergschule ist eine Einrichtung mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung in Verbindung mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung. Sie wird von Schülerinnen und Schülern besucht, die besondere Techniken und intensive Hilfen benötigen, um ihr tägliches Leben zu bewältigen.

Das Ziel der Schule lautet nach wie vor: „Selbstverwirklichung in sozialer Integration“. Für jedes Kind gestaltet sich der Weg dorthin sehr individuell. Die persönliche Betreuung entsprechend der Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes ist die vorrangige Aufgabe der Kegelbergschule.

Die „Selbstverwirklichung in sozialer Integration“ gliedert sich in unserer Schule grob in fünf Ziele:

  1. Erfahrung der eigenen Person und Aufbau eines Lebenszutrauens
  2. Selbstversorgung und Beitragen zur eigenen Existenzsicherung
  3. Zurechtfinden und angemessenes Erleben in der Umwelt
  4. Orientieren in sozialen Bezügen und Mitwirken bei ihrer Gestaltung
  5. Erkennen und Gestalten der Sachumwelt

Halbjährlich werden in allen Klassen für jede Schülerin und jeden Schüler individuelle Förderpläne erstellt. In unseren Zeugnissen wird ausführlich über Können und Tun in der Klasse sowie über individuelle Kompetenzen berichtet.

Kegelbergschule
(c) Kegelbergschule Frankenberg

Neben dem normalen Unterricht haben die Schülerinnen und Schüler auch die Möglichkeit, sich ihren Interessen und Fähigkeiten entsprechend in verschiedenen AG’s zu engagieren. So können sie beispielsweise schwimmen, reiten, Basketball oder Fußball spielen, in der Schulband mitmachen oder am Tanzunterricht teilnehmen.

 

Was macht eure Arbeit so besonders?

Es gibt keinen Grad der Behinderung, der die Aufnahme in unsere Schule verhindern würde. Insofern arbeiten wir durchaus inklusiv. Die allgemein zu beobachtende Entwicklung zum umfassend und oft mehrfach behinderten Kind wird auch bei uns deutlich. Auch hat sich die Anzahl der Kinder bei uns an der Schule erhöht, die sozial-emotionalen Förderbedarf aufweisen. Dies macht natürlich eine besonderes intensive Betreuung notwendig, die sich in unserer relativ kleinen Schülerzahl niederschlägt: Rund 50 Schülerinnen und Schüler zwischen 6 und 20 Jahren werden bei uns in acht Lerngruppen unterrichtet. Die Klassengrößen bewegen sich zwischen vier und acht Schülerinnen und Schülern.

In unserem Kollegium finden sich Förderschullehrerinnen und –lehrer, Erzieherinnen und Erzieher, Heilpädagoginnen und Heilpädagogen, FSJ’ler, Unterrichtsassistenzkräfte vom Deutschen Roten Kreuz, eine Krankenpflegekraft, die einen Schüler dauerhaft begleitet, sowie ein Physiotherapeut.

Kegelbergschule
(c) Kegelbergschule Frankenberg

Um unsere Schülerinnen und Schüler sozial zu integrieren, nutzen wir intensiv auch Lernorte außerhalb der Schule. Neben unserem Schulgarten und Spielplätzen besuchen wir in der Innenstadt die Kirche, das Theater oder die Post, die Bank,  Einkaufsläden oder die Bücherei u.s.w. Lernen im gesamtheitlichen Zusammenhang (Gesamtunterricht) hat bei uns einen hohen Stellenwert. Das impliziert ein hohes Maß an praktischer Auseinandersetzung und das Lernen in der unmittelbar erfahrbaren Realität der Schüler.

Jedes Jahr organisieren wir für jede Klasse eine fünf- bis achttägige Klassenfahrt, die unsere Kinder  – je nach Zielsetzung der Fahrt – z.T auch in ganz andere Regionen Deutschlands führt (z.B. an die See oder in die Berge).

In unserer Nachbarschaft befindet sich die Friedrich-Trost-Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernhilfe. Mit dieser Schule stehen wir in engem Kontakt und regelmäßig kommt es vor, dass Schülerinnen und Schüler von einer Schule auf die andere wechseln. So kommen wir den Lernbedürfnissen der Schüler nach und fördern sie bestmöglich.

 

Wofür setzt ihr die monatliche Unterstützung von Aktion Hilfe für Kinder ein?

Kegelbergschule
(c) Kegelbergschule Frankenberg

Durch die Regelmäßigkeit der Unterstützung von Aktion Hilfe für Kinder wird uns vieles, was sonst nur mit großen Anstrengungen zu erreichen wäre, erheblich leichter gemacht. Neben finanziellen Zuschüssen zu Klassenfahrten, zum Reiten oder für das Mittagessen bei einzelnen Kindern verwenden wir das Geld auch zur Durchführung von besonderen Veranstaltungen der ganzen Schule (Kino, Sportveranstaltungen) oder aber auch, um besondere/spezielle Hilfsmittel, wie z.B. Schwimmwesten, Psychomotorikmaterialien, spezielle Lagerungsmatten/-säcke, Instrumente u.v.m. anzuschaffen. Damit sich das Pausengeschehen etwas interessanter gestaltet, haben wir  z.B. auch verschiedene neue Pausenspielgerätschaften für unsere Schüler angeschafft.

 

Was sind eure Zukunftspläne? Welche größeren Projekte stehen an?

Kegelbergschule
(c) Kegelbergschule Frankenberg

Die bauliche Ausstattung der Schule befindet sich derzeit im Umbruch. Im Sommer 2011 wurde mit umfassenden Erweiterungs- und Sanierungsarbeiten begonnen. Die Bedürfnisse unserer Schülerinnen und Schüler sowie die Ansprüche an schulische Bildungs-, Erziehungs- und Unterrichtsangebote haben sich in den vergangenen 20 Jahren sehr verändert. Zudem hatte sich die Schülerzahl seit Gründung der Schule zwischenzeitlich in etwa verdoppelt. Derzeit verzeichnen wir aber wieder zurückgehende Schülerzahlen. Um den insgesamt veränderten Ansprüchen unserer Schülerschaft gerecht werden zu können, sind die Umbauten aber einfach unerlässlich geworden.

Durch diese erhalten wir wieder die Möglichkeit, in Fachräumen zu unterrichten. Neben einer ausreichenden Zahl an Klassenzimmern stehen uns dann auch ein Computerraum, ein Seminarraum, ein kombinierter Theater- und Musikraum, ein Snoezelenraum, ein Werk- und Kunstraum  sowie ein Raum für Krankengymnastik sowie ein Pausen-Café zur Verfügung. Unsere neue Mensa konnte bereits 2012 eingeweiht werden.

 

Was sagen die Kinder über euch?

Kegelbergschule
(c) Kegelbergschule Frankenberg

Die Schüler kommen allesamt sehr gerne zur Schule. Das zeigt sich auch daran, dass die Schüler immer froh sind, wenn die Ferien zu Ende sind und die Schule wieder losgeht. Gespräche in den Klassen und mit der SV (Schülervertretung) haben ergeben, dass sich die Kinder hier auf- und angenommen fühlen. Jeder hat das Gefühl, geachtet, gebraucht und wertgeschätzt zu sein.

Die verschiedenen Behinderungen fallen unter den bereitstehenden räumlichen, personellen und sächlichen Bedingungen an unserer Schule nicht so auf. Viele Kinder sagen deshalb, dass sie hier „in Ruhe“ und „ohne Druck“ lernen können. Außerdem schwärmen viele Schüler davon, dass wir uns um jeden einzelnen kümmern und dass wir ihn dort abholen, wo er sich gerade in seinem Lernen befindet. Gerade das Aufsuchen außerschulischer Lernorte bereitet vielen große Freude; – da „lernt man wie es wirklich ist“.

Die Eltern bringen der Schule im Allgemeinen großes Vertrauen entgegen. Die meisten äußern, dass sie froh sind, dass die Kinder mit ihren Besonderheiten in unserer Schule sehr individuell gefördert werden und nicht „untergehen“. Viele Eltern schätzen auch die enge, beständige und „auf Augenhöhe“ stattfindende, vertrauensvolle  Zusammenarbeit, zu der auch Unterstützung, Entlastung, Beratung und Aufklärung gehören.

Eine aktive, mit uns zusammenarbeitende Elternvertretung ist seit vielen Jahren ein Beleg dafür, dass die Eltern ihre Kinder gut bei uns aufgehoben wissen und dass man gemeinsam „an einem Strang“ zieht.

 

Hier geht es zur Internetseite der Kegelbergschule Frankenberg

 

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