Wie Kinder und Eltern unter der Corona-Krise leiden
10/08/2020
Das Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf zeigt in der „COPSY“-Studie nun erstmals, wie sich die Corona-Pandemie auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen bundesweit ausgewirkt hat. Per Online-Fragebogen wurden Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu den Auswirkungen der Corona-Krise befragt.
Ausgewertet wurden Fragen zum psychischen Wohlbefinden und der Lebensqualität sowie Fragestellungen zu den Themen Schule, Familie und Freunde. Mehr als 1.000 Kinder und Jugendliche sowie 1.500 Erwachsene haben teilgenommen. Die Ergebnisse: Mehr als 70 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen fühlen sich durch die Corona-Krise seelisch belastet, sind häufiger gereizt, leiden unter Einschlafproblemen und klagen über Kopf- und Bauchschmerzen. Betroffen sind vor allem Kinder aus sozial schwächeren Familien.
Jedes vierte Kind berichtet, dass es in der Familie häufiger zu Streit kommt als vor der Corona-Krise. Gleichzeitig achten Kinder und Jugendliche weniger auf ihre Gesundheit. Sie essen mehr Süßigkeiten, machen weniger Sport und verbringen mehr Zeit am Handy oder vor dem Fernseher.
Auch UN-Generalsekretär António Guterres warnt vor verheerenden Folgen für Kinder infolge der Coronavirus-Pandemie. Eine Gefahr bergen vor allem die Schulschließungen, von denen laut UN weltweit 1,5 Milliarden Kinder in 188 Ländern betroffen sind. Mehr als 300 Millionen von ihnen sind auf die Schule auch deshalb angewiesen, weil die Mahlzeiten dort für sie ein elementarer Bestandteil der Ernährung sind. „Was als Notfall für die öffentliche Gesundheit begann, hat sich zum gewaltigen Test für das globale Versprechen entwickelt, niemand zurückzulassen.“, so Gutterres.
Quellen:
https://www.tagesschau.de/inland
https://www.tagesschau.de/ausland