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5 Fragen an… die Johannes – Schule in Scheßlitz

12/05/2015

Jede Woche ein neues Porträt – das ist das Prinzip unserer Interview-Reihe „5 Fragen an…“. Lernen Sie die von Aktion Hilfe für Kinder langfristig geförderten Projekte besser kennen und erfahren Sie, wie vielfältig die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist. Wir erzählen, wofür die einzelnen Einrichtungen die monatliche Spende von Aktion Hilfe für Kinder verwenden. Viele tolle Angebote für Kinder und Jugendliche werden so erst möglich!

Heute stellen wir unsere fünf Fragen der Johannes – Schule in Scheßlitz.

 

In welchem Bereich der Kinder- und Jugendhilfe engagiert ihr euch?

 

Die Johannes-Schule ist ein privates Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung mit angeschlossener heilpädagogischer Tagesstätte auf Grundlage der Waldorfpädagogik.

Zu uns gehören: eine Frühförderung, eine schulvorbereitende Einrichtung (SVE) sowie eine Schule mit den Klassen 1-12. Unsere kleinsten Kinder sind 3 Jahre alt, der Älteste ist 20. Unsere Einrichtung wird von Kindern mit unterschiedlichsten Behinderungsarten und –schweregraden besucht.

Was macht eure Arbeit so besonders?

 

Wir sind die einzige heilpädagogische Schule in ganz Oberfranken, die auf der Grundlage der anthroposophischen Heilpädagogik arbeitet!

In der anthroposophischen Heilpädagogik spricht man von „heilender Erziehung“. Wir gehen von der Überzeugung aus, dass der eigentliche Kern des menschlichen Wesens auch bei schwersten Formen der Beeinträchtigung unangetastet bleibt, also nicht erkranken kann, sondern an der vollen Wirksamkeit in seinem Leibe durch physische oder psychische Störungen gehindert ist.

Die Menschenkunde Rudolf Steiners liegt dieser Heilpädagogik zugrunde. Ursachen der Behinderung im körperlichen oder seelischen Bereich können durch diese besser erkannt und mit pädagogisch-therapeutischen Maßnahmen günstig beeinflusst werden.

Unsere Devise heißt: „Nicht Fehlerfahndung, sondern Schatzsuche.“ D.h. wir richten die Aufmerksamkeit nicht nur auf die Symptomatik oder den Defekt des einzelnen Kindes, sondern wir versuchen, die intakte Individualität zu erreichen.

Wofür setzt ihr die monatliche Unterstützung von Aktion Hilfe für Kinder ein?

 

Durch die Unterstützung von Aktion Hilfe für Kinder werden Dinge möglich, die die besondere Würze in den Alltag bringen, d. h. Ausflüge in Form von Wandertagen, Fahrten in Museen, die den Unterricht bereichern, Treffen mit anderen Schulen, um den Gedanken der Inklusion zu pflegen, Theaterbesuche, etc. Für diese Unternehmungen benötigen wir stets Busse.

Anbei ein Beispiel:

Ausflug der Hauptschulstufe am 2. April 2014

Nautiland in Sonneberg

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(c) Johannes – Schule Scheßlitz

Dank der finanziellen Unterstützung durch Aktion Hilfe für Kinder e.V. tritt bei schönstem Frühlingswetter die Hauptschulstufe ( 9 SchülerInnen ) an diesem Morgen ihre Fahrt nach Sonneberg an. Wir haben Brotzeit und Getränke im Rucksack, und auch sonst alles, was für unsere pflegebedürftigen SchülerInnen erforderlich ist. Nach etwa einstündiger Fahrt treffen wir in Sonneberg mit unserer Gruppe ein. Da wir uns angemeldet hatten, werden wir schon freundlich erwartet. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter von „Nautiland“ führen uns zunächst an ein großes offenes Becken, indem zutrauliche Kois schwimmen.

Als die Fische uns entdecken, schwimmen sie an die Oberfläche, um sich streicheln zu lassen. Unsere Kinder sind entzückt, als diese Kois auch sich noch an den Fingern festsaugen. Danach wer

den wir an verschieden Becken mit Rochen, Haifischen, Kugelfischen und viele andere mehr geführt. Durch die großen Glasscheiben können wir die Tiere in ihrer gesamten Bewegung beobachten. Wir sind sehr bee

indruckt, wie galant der Hai sich unter Wasser bewegt. Nun gibt es noch eine Insektenabteilung mit verschiedenen Spinnen und Gottesanbeterinnen zu bestaunen.

Jetzt ist eine Pause nötig um die vielen Eindrücke zu verarbeiten. In einem extra Aufenthaltsraum können wir die Brotzeit auspacken und unsere Beobachtungen austauschen.

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(c) Johannes – Schule Scheßlitz

Dann werden wir zu den Reptilien geführt. Das war aufregend! Es gab Schildkröten, Chamäleons, Krokodile, Schlangen und verschiedene Echsen aus aller Welt zu betrachten, und das Beste! Wir durften manche dieser Echsen befühlen und streicheln. Nicht jeder hat sich getraut die schuppige Haut des Camäleons zu berühren.

War das aufregend!

Am frühen Nachmittag verabschieden wir uns von den netten Mitarbeitern und besuchen den naheliegenden kleinen Stadtpark von Sonneberg. An einem sonnigen Plätzchen packen wir leckeren Kuchen aus, denn jetzt feiern wir Gwions Geburtstag.

Wir SchülerInnen danken Aktion für Kinder e.V. für die finanzielle Unterstützung, da es sonst nicht möglich gewesen wäre, alle Schüler der Hauptschulstufe daran teilnehmen zu lassen.

Was sind eure Zukunftspläne? Welche größeren Projekte stehen an?

 

Eines unserer großen Anliegen ist es, den Kindern pädagogisch wertvolles Spielzeug anzubieten, das aus Naturmaterialien hergestellt ist und mit ungiftigen Farben und Beizen behandelt wurde.

Außerdem wünschen sich die Kinder für unseren Spielplatz noch weitere Geräte, wie z.B. einen Balancierbalken oder einen Miniklettergarten. So können sie ihre motorischen Fähigkeiten spielerisch erüben und erweitern.

Was sagen die Kinder über euch?

 

Viele unserer Kinder können sich sprachlich nicht äußern. Ihre strahlenden Augen sprechen jedoch Bände. Man sieht, dass sie sich wohlfühlen. Auch von den Eltern bekommen wir positive Rückmeldung. Als kleine Schule mit nur 33 Kindern haben wir die Möglichkeit sehr individuell auf jedes einzelne Kind einzugehen.

Die Kinder die sprechen können, sagen natürlich, dass sie uns super finden!!

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