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5 Fragen an… das Mädchenhaus KOMM

16/06/2015

Jede Woche ein neues Porträt – das ist das Prinzip unserer Interview-Reihe „5 Fragen an…“. Lernen Sie die von Aktion Hilfe für Kinder langfristig geförderten Projekte besser kennen und erfahren Sie, wie vielfältig die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist. Wir erzählen, wofür die einzelnen Einrichtungen die monatliche Spende von Aktion Hilfe für Kinder verwenden. Viele tolle Angebote für Kinder und Jugendliche werden so erst möglich!

Heute stellen wir unsere fünf Fragen an das Mädchenhaus KOMM:

Anmerkung zur Schreibweise vom Mädchenhaus KOMM:

Das Mädchenhaus KOMM verwendt das sog. Gender-Sternchen * und/ oder den sog. Gender-Gap _

Damit möchten sie sichtbar machen, dass die Begriffe gesellschaftlich konstruierte Kategorien sind.

Das * weißt auf die verdeckte Vielfalt und Verschiedenheit der Menschen hin, die hinter den Begriffen stecken. Diese sind unterschiedlich/ mehrfach von Diskriminierung betroffen (z.B. aufgrund von Geschlecht, Kultur, Klasse, Körper …)

Der _ lässt Platz für eine Fülle verschiedener geschlechtlicher Identitäten.

Somit wird der Zweigeschlechtlichkeit, dem Entweder-oder von Mann / Frau und der Eindeutigkeit von Geschlecht eine Bandbreite entgegengesetzt.

 

In welchem Bereich der Kinder- und Jugendhilfe engagiert ihr euch?

 

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(c) Mädchenhaus KOMM

Wir machen Präventions-, Freizeit- und Bildungsangebote für Mädchen* und junge Frauen* sowie alle, die sich dem Mädchen*sein zugehörig fühlen im Alter von 6 – 27 Jahren.

Wir haben tägliche Öffnungszeiten, bieten Gruppen, Offene Treffs, Bewegungsangebote, Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurse, Workshops, Freizeiten und Aktionen an.

Wir richten die Angebote an Mädchen* und jungen Frauen* unterschiedlicher Kulturen, verschiedener ethnischer und sozialer Her­künfte, mit und ohne Handicap sowie aus allen Bildungsschichten. Ein besonderes Augenmerk gilt jenen Mädchen*, die aus unterschiedlichen Gründen nur über eingeschränkte Bildungs- und Teilhabe­möglichkeiten verfügen. Insgesamt erreichen wir mit unseren Angeboten viele sehr unterschiedliche Mäd­chen* mit ihren vielfältigen Bedürfnissen.

Darüber hinaus bieten wir ein- oder mehrtätige Fortbildun­gen für Kolleginnen aus der Kinder- und Jugendarbeit sowie für Lehrer_innen im Rah­men von schulinternen Lehrer_innen Fortbildungen an und richten uns an soziale Fach­kräfte, Lehrer_innen, Multiplikator_innen und Eltern.

 

Was macht eure Arbeit so besonders?

 

Das Besondere ist, dass wir einen Ort geschaffen haben, an dem Mädchen* in ihrer ganzen Vielfalt so sein können, wie sie möchten. Mädchen* können sich darstellen, miteinander in Kontakt kommen, sich streiten und wieder versöhnen. Das Mädchenhaus KOMM ist offen für kleine, dicke, dünne, hetera, lesbische, bi*, trans*, traurige, fröhliche, schüchterne und selbstbewusste Mädchen* aus aller Frauen* Länder.

Unser Kompetenzzentrum liegt in einem bunt gemischten Stadtteil mit sehr gutem Anschluss an den ÖPNV sowie in die Region Hannover. Ein besonderes Qualitätsmerkmal unserer Arbeit ist, dass es uns gelingt, Mädchen* unterschied­licher Herkünfte miteinander in Kontakt zu bringen und zu gemeinsamen Aktionen anzuregen.

 

Wofür setzt ihr die monatliche Unterstützung von Aktion Hilfe für Kinder ein?

 

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(c) Mädchenhaus KOMM

Das Thema gemeinsames Essen rückt immer mehr in den Focus der Gruppenarbeit, da die Mädchen* im Alltag innerhalb der Familien kaum mehr gemeinsam kochen und essen. Dazu haben wir bereits in der Vergangenheit die Unterstützung von Aktion Hilfe für Kinder verwandt.

Unser Anliegen ist es weiterhin, feste Mahlzeiten für die Mädchen* zu etablieren, da sie sich sonst oft von Süßigkeiten und Softdrinks oder Tee mit großen Mengen an Zucker ernähren.

Darüber hinaus nutzen wir die flexible Unterstützung, um unsere Workshops, Coaching und Gruppenangebote zu realisieren. Sehr dankbar sind wir über die langjährige Unterstützung von Aktion Hilfe für Kinder. Das gibt uns etwas Planungssicherheit und ermöglicht es uns, kontinuierliche und verlässliche Angebote für Mädchen* zu machen.

 

Was sind eure Zukunftspläne? Welche größeren

Projekte stehen an?

 

Unser größtes Ziel für die Zukunft ist es, ein möglichst geschlechtergerechtes Leben für alle Menschen zu schaffen und unseren Teil dazu bei zu tragen. Im Focus stehen für uns dabei weiterhin alle Kinder, Jugendliche und junge Menschen, die Mädchen* sein wollen oder Mädchen sein sollen. Ganz konkret planen wir ein Projekt zur „Sexualpädagogik der Vielfalt“.

Wir bieten Workshops, Fortbildungen und Gruppenangebote zu diesem Thema. Ein weiteres konkretes Ziel ist es den Stellenschlüssel der Mitarbeiterinnen* den Bedarfen der Mädchen* anzugleichen. Momentan steigt die Anzahl der Nutzerinnen* des Zentrums stetig an und viele Mädchen* sind psychisch sehr belastet. Dies erfordert viel Engagement und Aufmerksamkeit der Mitarbeiterinnen* und Honorarfrauen*. Zusätzliche Stellenanteile sind erforderlich. Weiter ausbauen wollen wir die bereits bestehenden Angebote in den Bereichen: Mädchen mit Rassismuserfahrung, Mädchen* und MINT und niedrigschwelliges Einzelcoaching für psychisch belastete Mädchen*.

 

Was sagen die Kinder über euch?

 

„Hier ist mein Stammplatz, wenn ich Freizeit brauche“, Merve 11 Jahre

„Ins Mädchenhaus KOMM zu gehen, das heißt für mich, Mitarbeiterinnen um mich zu wissen, die mir von Anfang an durch ihre zugewandte, offene und warme Art stets vermittelt haben, dass ich willkommen und genauso in Ordnung bin, wie ich bin. Durch ihre Authentizität und die Weise, wie sie als Mensch in sich selbst gefestigt sind, schöpfe ich immer wieder so viel Mut und Vertrauen in mich selbst, meine Fähigkeiten, und meine Zukunft.“ C. 18 Jahre

„Ich komme sehr gerne hierher, weil hier keine Jungs sind und ich mich frei bewegen kann.“ Aylin 13 Jahre

„Hier machen wir immer tolle Sachen.“ Marie 8 Jahre

„Hier komme ich zur Ruhe.“ J. 16 Jahre

„Hier treffe ich meine Freundinnen und lerne neue Mädchen kennen.“ Lara 12 Jahre

 

Hier geht es zur Internetseite vom Mädchenhaus KOMM

 

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