Aktion Hilfe für Kinder fördert Musikprojekt an sozialen Brennpunkten

20/11/2014

Wer einmal in einer Band oder in einem Orchester gespielt oder in einem Chor gesungen hat kennt die verbindende Kraft der Musik.  Die Kunst besteht darin, zugleich auf sich selbst und auf den Gesamtklang der Gruppe zu hören – nur dann entsteht Harmonie. Der Verein „M.u.T. – Musik und Toleranz e.V.“ aus Hamburg nutzt genau diese Eigenschaften sehr erfolgreich für Musikprojekte mit Kindern und Jugendlichen an sozialen Brennpunkten.

Häufig ist es gerade Kindern und Jugendlichen aus bildungsfernen Schichten nicht möglich, ein Instrument zu lernen. Dabei ist in der Forschung unumstritten, dass Musizieren und Musikpädagogik soziale, kognitive, kreative, emotionale sowie psychomotorische Fähigkeiten erheblich fördern und verbessern können. Die Musik wirkt sich also positiv aus auf die Fähigkeit Konflikte zu lösen, sich zu konzentrieren, anderen zuzuhören, seine Gefühle auszudrücken und vieles mehr. Aktion Hilfe für Kinder hat deshalb mit „Mut statt Wut“ bereits zum zweiten Mal ein Projekt von „M.u.T. e.V.“ gefördert.

In den vergangenen Monaten konnten so insgesamt 54 Jungen und Mädchen an dem Projekt teilnehmen. Im ersten Schritt setzten sich die Kinder und Jugendlichen mit theoretischen Grundlagen auseinander. Dazu analysierten sie verschiedene Musiktitel. Wie ist ein Pop-Song überhaupt aufgebaut? Welche Musikinstrumente kann man hören?

Der zweite Schritt führte in die Praxis. Eine eigene CD mit einem eigenen Song sollte produziert werden. Die Kinder und Jugendlichen lernten dazu ein modernes Tonstudio mit seinen verschiedenen technischen Geräten kennen. Aufnahmegeräte, Mikrofone, Tonschnittprogramme – alles wurde kurz vorgestellt und konnte ausprobiert werden. In insgesamt acht Workshops haben die Kinder und Jugendlichen schließlich Songtexte geschrieben, Instrumente gespielt und ihre Lieder eingesungen.  Am Ende der Praxisphase hielt jeder eine CD mit dem in der Gruppe produzierten Song in den Händen.

(c)freepik.com

Hörbeispiel 1

Hörbeispiel 2

 

Musik hilft an sozialen BrennpunktenIm dritten Schritt bot das Team von „M.u.T. – Musik und Toleranz e.V.“ drei Seminare an, die sich mit den Themen „Mut“ und „Wut“ beschäftigten. Die Inhalte konnten die Kinder und Jugendlichen vorab mitbestimmen. So informierten und diskutieren sie schließlich lebhaft über Themen wie interkulturelles Zusammenleben, die gesellschaftliche Teilhabe von Kindern und Jugendlichen sowie über alternative Möglichkeiten der Konfliktlösung.

Alle beteiligten Kinder und Jugendlichen haben mit viel Freude, Engagement und Kreativität an dem Projekt teilgenommen. Viele hatten zuvor noch nie ein Instrument gespielt, sodass sie völlig neue Erfahrungen sammeln konnten. Die Jugendlichen konnten sich mit ihren Beiträgen selbst einbringen und eigene Musik schaffen –  das kam gut an. Manch einer staunte darüber, was in ihm steckt! In einer Gruppe gemeinsam an einem Projekt zu arbeiten birgt Konfliktpotential. Für alle war es eine positive Erfahrung, diese Konflikte mit Diskussionen, Kompromissbereitschaft und Zielorientierung zu lösen. Der erfolgreiche Abschluss des Projektes war für alle eine schöne Belohnung, die ihnen Anerkennung und Selbstbewusstsein brachte.

Gerade für Jugendliche ist es wichtig einen Weg zu finden, sich selbst auszudrücken und sich auszuprobieren. Aktion Hilfe für Kinder beobachtet allerdings schon seit einigen Jahren, dass die Finanzierung von Angeboten für Jugendliche stetig gekürzt wird. Auch in den Schulen werden Fächer wie Musik, Kunst oder Sport immer stärker reduziert. Projekte wie „Mut statt Wut“ sind deswegen sehr wertvoll und wirken sich positiv auf die Lebenswege unserer Jugendlichen aus.

Mehr Infos zu den Musikprojekten sowie weitere Hörbeispiele und Videos finden Sie hier…

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