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5 Fragen …an FortSchritt Nordhessen

31/03/2015

Jede Woche ein neues Porträt – das ist das Prinzip unserer Interview-Reihe „5 Fragen an…“. Lernen Sie die von Aktion Hilfe für Kinder langfristig geförderten Projekte besser kennen und erfahren Sie, wie vielfältig die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist. Wir erzählen, wofür die einzelnen Einrichtungen die monatliche Spende von Aktion Hilfe für Kinder verwenden. Viele tolle Angebote für Kinder und Jugendliche werden so erst möglich!

Heute stellen wir unsere fünf Fragen an Barbara Klemm-Röbig vom Verein FortSchritt Nordhessen e.V.:

 

In welchem Bereich der Kinder- und Jugendhilfe engagiert ihr euch?

Petö Therapie
(c) FortSchritt Nordhessen

Der Verein FortSchritt Nordhessen e.V. ist ein Eltern-Selbsthilfe-Verein, geboren aus der Unzufriedenheit mit der therapeutischen Versorgung für unsere Kinder mit Hirnschädigung. Wir wollten uns nicht mehr zufrieden geben mit schlechten Prognosen  und einer Stunde Physiotherapie in der Woche. Die guten Erfahrungen mit der ganzheitlichen Methode der Konduktiven Förderung nach Petö haben uns bewogen, selbst aktiv zu werden für die Fortschritte unserer Kinder. Seit 19 Jahren organisieren wir ehrenamtlich an zwei Standorten in Nordhessen (Kassel und Schwalmstadt-Treysa) viermal im Jahr Förderwochen.

 

Was macht eure Arbeit so besonders?

Petö Therapie
(c) FortSchritt

Hier arbeiten Therapeutinnen, die eine spezialisierte Ausbildung haben, in der Elemente der Heilpädagogik, der Physiotherapie, Ergotherapie und Sprachheillehre zusammengeführt werden für Kinder mit Cerebralparese. Sie arbeiten in der Gruppe und nutzen die Gruppendynamik zur intensiven Motivation der Kinder. Alltagsanlässe werden genutzt und integriert im Programm geübt, und jeder kleine Fortschritt wird erfreut zur Kenntnis genommen und fordert zu weiteren Bemühungen heraus. Wer die Freude und den Stolz der Kinder auf die selbst errungenen Erfolge sieht, spürt welche Bedeutung es hat, frei stehen oder einen Schritt machen zu können, selbstständig essen oder ein Hindernis überwinden zu können. All diese einfachen Tätigkeiten, die für andere selbstverständlich sind, müssen sich unsere spastisch behinderten Kinder mühsam erringen.

 

Wofür setzt ihr die monatliche Unterstützung von Aktion Hilfe für Kinder ein?

Petö Therapie
(c) FortSchritt Nordhessen

Die regelmäßige Unterstützung durch Aktion Hilfe für Kinder ermöglicht es uns, die Konduktorinnen und unsere Förderräume zu finanzieren. Denn leider wird diese erfolgreiche Rehabilitationsmethode nicht von den Krankenkassen bezahlt. Und auch die Eingliederungshilfe ist nicht leicht durchzusetzen. Wir versuchen die Beiträge für die Eltern so gering wie möglich zu halten, insbesondere auch, weil die Förderung kontinuierlich, d.h. mehrmals im Jahr notwendig ist.

 

Was sind eure Zukunftspläne? Welche größeren Projekte stehen an?

Wir würden gern noch mehr Kindern helfen können und die Förderung ausbauen. Ein Wunsch wäre es, eine mobile Konduktive Förderung einrichten zu können, bei der eine Konduktorin einerseits Hausbesuche machen kann, um mit Kindern in der gewohnten Umgebung zu arbeiten und die Übungen an das häusliche Umfeld anzupassen. Andererseits könnte ein mobiler Dienst auch in Einrichtungen (von der Kindertagesstätte über die Schule bis zur Werkstatt für Behinderte) die dortigen Fachkräfte beraten hinsichtlich des Umgangs mit dem Kind oder Jugendlichen. Nicht jeder Rollstuhlfahrer muss den ganzen Tag im Rollstuhl sitzen. Eine sinnvolle Mobilisierung kann doppelt helfen, einerseits selbstständiger und damit selbstbewusster zu werden, aber auch Muskel- und Sehnenverkürzungen abzuwenden und dadurch notwendige Operationen zu verhindern.

 

Was sagen die Kinder über euch?

Petö Therapie
(c) FortSchritt Nordhessen

Die Kinder kommen in der Regel gern, sie freuen sich auf die anderen Kinder, die mit ihnen üben und manchmal schwitzen, oft aber auch lachen und singen, basteln und Spaß haben. In den anderen Kindern sehen sie sich gespiegelt, werden motiviert durch deren Können und sind stolz auf ihre eigenen FortSchritte. Sie freuen sich auf die ihnen bekannten Konduktorinnen, zu denen sie in der Regel eine enge und vertrauensvolle Beziehung aufbauen, die ihre Schwachpunkte und Stärken kennen und  sie immer wieder ermutigen und loben. Und die Eltern sind froh, in der Konduktorin eine Ansprechpartnerin zu haben, die sich für alle Belange der Entwicklung des Kindes zuständig fühlt und den Eltern wichtige Anregungen geben kann.

 

Hier geht es zur Internetseite von FortSchritt Nordhessen e.V.

 

 

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