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5 Fragen …an das JesusCenter aus Hamburg

21/04/2015

Jede Woche ein neues Porträt – das ist das Prinzip unserer Interview-Reihe „5 Fragen an…“. Lernen Sie die von Aktion Hilfe für Kinder langfristig geförderten Projekte besser kennen und erfahren Sie, wie vielfältig die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist. Wir erzählen, wofür die einzelnen Einrichtungen die monatliche Spende von Aktion Hilfe für Kinder verwenden. Viele tolle Angebote für Kinder und Jugendliche werden so erst möglich!

Heute stellen wir unsere fünf Fragen an das JesusCenter aus Hamburg:

 

In welchem Bereich der Kinder- und Jugendhilfe engagiert ihr euch?

Das JesusCenter ist seit 1970 auf vielfältige sozial-diakonische Weise im Hamburger Schanzenviertel aktiv. Neben dem Café Augenblicke, wo wir täglich bis zu 120 bedürftige Menschen mit Essen, Kleidung, Duschmöglichkeiten und Sozialberatung versorgen, betreuen wir ca. 20 minderjährige, unbegleitete Flüchtlinge in Wohngruppen und vier junge Mütter in einer Mutter-Kind-Wohngruppe.

Jesus
(c) JesusCenter e.V.

In unserem dritten Arbeitsbereich, der Offenen Kinder- und Familienhilfe („Bollerwagen“), kümmern wir uns an fünf Nachmittagen der Woche um ca. 70 Kinder des Viertels. Die Kids zwischen 6 und 11 Jahren bekommen bei uns ein offenes Ohr, Aufmerksamkeit und Wertschätzung – allesamt Dinge, die sie zu Hause häufig nicht erhalten. Außerdem erleben sie da, wo unser Bollerwagen steht, Spiel, Spaß, Sport, Musik und diverse Bastelaktivitäten, sodass sie eine gute Alternative gegen Langeweile haben.

Zweimal pro Woche gibt es den Küchenkasper, ein warmes Abendessen. Jeden Freitag ist es Zeit für die Kinderparty, wo fetzige Lieder gesungen und actionreiche Spiele gespielt werden. In kreativer Weise hören die Kinder auch Geschichten aus der Bibel.

Uns ist nicht nur die grundlegende Versorgung der Kinder wichtig, sondern auch ihre Förderung. An zwei Tagen in der Woche bieten wir Nachhilfe an. Für unsere Kinder, die mehrheitlich aus eher bildungsfernen Familien kommen, ist es besonders wichtig, dass sie grundlegend das Lernen lernen. Unsere Nachhilfelehrer werden dabei optimal von unserer Lerntherapeutin geschult.

 

Was macht eure Arbeit so besonders?

JesusCenter e.V. logoDas Besondere an unserer Arbeit sind die Kinder. Die meisten werden in ihren Klassen als „Problemkinder“ bezeichnet. Diese sehr lebhaften und zum Teil aggressiven Kinder zusammen zu betreuen, ist eine tolle Chance, aber auch eine große Herausforderung. Dass dabei nahezu alle Kinder einen Migrationshintergrund haben, macht das Miteinander noch spannender. Nicht zuletzt die Tatsache, dass die Mehrheit der Kinder einen muslimischen Hintergrund hat, macht für uns als JesusCenter die Arbeit spannend.

 

Wofür setzt ihr die monatliche Unterstützung von Aktion Hilfe für Kinder ein?

Viele unserer Kinder brauchen besonders viel Aufmerksamkeit. Durch die Unterstützung von Aktion Hilfe für Kinder können wir mit zwei hauptamtlichen Mitarbeitenden dieses Bedürfnis besser auffangen.

Durch die regelmäßige Nutzung der Aktionsbusse von Aktion Hilfe für Kinder können wir Ferienfahrten ermöglichen, die für jedes Kind ein Highlight sind.

 

Was sind eure Zukunftspläne? Welche größeren Projekte stehen an?

Bisher betreuen wir 15 leistungsschwache Kinder in der Nachhilfe. Wir sehen, dass es viel mehr Kinder im Stadtteil gibt, die schon im Grundschulalter weit hinter den schulischen Anforderungen hinterher hängen. Wenn sie nicht zeitnah das Lernen lernen, ist ihre schlechte berufliche Zukunft vorprogrammiert. Deshalb wollen wir den Bereich der Nachhilfe ausbauen, um bis zu 40 Kinder betreuen zu können.

Die Not der Kinder ergibt sich aus der Not in den Familien. Wir wollen nicht nur darauf reagieren, sondern an den Ursachen arbeiten. Deshalb werden wir den Kontakt zu den Eltern verstärken und ihnen vermehrt sozialpädagogische, erzieherische oder organisatorische Hilfe anbieten.

Durch die Armut der Familien verlassen viele Kinder ihren Stadtteil so gut wie nie. Wir wollen die Anzahl an Ferienfahrten und Ausflügen erhöhen, sodass die Begeisterung der Kinder, die solche Aktivitäten immer auslösen, noch öfter zu sehen ist.

 

 

Was sagen die Kinder über euch?

Jesus
(c) JesusCenter e.V.

Ein Lachen sagt oft mehr als tausend Worte! Letzte Woche beispielsweise traten fünf unserer 8-jährigen Jungs ein Fußballspiel gegen fünf 11-jährige Jungs an. Ihre Hoffnung auf einen Sieg ging gegen Null, aber wir als Mitarbeitende glaubten an sie! Wir motivierten unsere Jungs, sagten permanent, dass sie das nur als Team mit viel Passspiel und viel Einsatz gewinnen könnten. Und siehe da: Wir haben sie noch nie so viel laufen, aufeinander schauen und kämpfen sehen. Am Ende stand ein 10:7 für unsere Jungs. Unsere Begeisterung war riesig und die der Jungs erst. Es hatte endlich einmal jemand an sie geglaubt und sie konnten sehen, dass sie etwas drauf haben! Solche Momente zeigen, wie wichtig wir für die Kids sind. Um es dann doch in einfachen Worten der Kinder auszudrücken: „JesusCenter bockt!“

 

Hier geht es zur Internetseite des JesusCenter

 

 

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