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Hilfe holen – sichtbar werden

10/12/2021

Häusliche Gewalt hat viele Formen, neben körperlichen Übergriffen zählen auch Demütigungen oder Nötigungen dazu. Das Heimtückische an dieser Gewalt ist, dass sie hinter geschlossenen Türen stattfindet, im privaten Raum, und somit unsichtbar für andere.

Unsichtbar werden im Laufe der Zeit auch die Opfer selbst. Durch den mehrfach erlebten Kontrollverlust und die in der Regel immer größer werdende Abhängigkeit verlieren sie oftmals den Anschluss an ihr privates Umfeld. Die Scham und das gesellschaftliche Tabu sind häufig zu groß, um sich jemandem anzuvertrauen.

Wenn Demütigungen und Misshandlungen von einem Elternteil ausgeübt werden, hinterlässt dies selbstverständlich Spuren. Kinder empfinden dabei nicht nur starke Angst und/oder Hilflosigkeit, sie können auch schwere Traumata entwickeln. Untersuchungen zeigen zudem, dass Töchter eines gewalttätigen Vaters später oft Frau eines gewalttätigen Partners werden. Wohingegen Söhne im entsprechenden Fall häufig selbst ihre Partnerinnen misshandeln.

Dieses Muster kann durchbrochen werden, wenn Kinder und Jugendliche von außen Hilfe erhalten oder die von häuslicher Gewalt betroffenen Opfer ihren bisherigen Lebensmittelpunkt verlassen und einen Neubeginn wagen. Aktion Hilfe für Kinder e. V. bietet in solchen Fällen finanzielle Hilfsmöglichkeiten, wie z. B. Gutscheine für Kinderbekleidung oder Zuschüsse für Mobiliar eines neuen Kinderzimmers. Anfragen können an hilfe@aktion-hfk.de gerichtet werden.

In akuten Notsituationen bieten die folgenden Rufnummern anonym und kostenlos Hilfe:

Kinder- und Jugendtelefon: 116 111. Telefonische Beratung, montags bis samstags von 14 Uhr bis 20 Uhr.

Telefonseelsorge: rund um die Uhr unter 0800 111 0111 oder 0800 111 0222.

Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“: unter der Rufnummer 08000 116 016 können Sie sich rund um die Uhr, auch an Wochenenden und Feiertagen, Hilfe holen.

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